Brandenburger Stadt- und Landkurier
4.6.2004
Zu "Auf der Jagd nach dein Aussteiger", MAZ,
26.5.
Kirchenintern zur Verantwortung gezogen
BRANDENBURG - Im Zusammenhang mit den phantasievollen Ausführungen von
Herrn Armstrong und Herrn Gandow wird ein Gerichtsverfahren in den Vereinigten
Staaten erwähnt. Dort wurde Herr Armstrong im April zu einer
Schadensersatzzahlung
in Höhe von 500 000 Dollar an die Scientology Kirche verurteilt.
Der Hintergrund dazu wird in dem oben genannten Artikel allerdings etwas
verkürzt
dargestellt: Herr Armstrong war in den 70er-Jahren Archivar und hatte eine
Vielzahl
von Dokumenten entwendet. Um die Auseinandersetzungen mit ihm gütlich
beizulegen,
wurde mit ihm 1986 ein Vergleich geschlossen. Herr Armstrong gab die Dokumente
zurück, erhielt eine hohe Vergleichssumme und verpflichtete sich, die
Scientology
Kirche nicht weiter zu verleumden. Erst als er das Geld verjubelt hatte,
entdeckte
Herr Armstrong seine "Opfer-Rolle". Wenn nun Herr Gandow behauptet,
Armstrong "wollte sich in Deutschland auf den Prozess vorbereiten",
geht dies doch etwas an der Wahrheit vorbei. Vielmehr versuchte Herr Gandow
erfolglos
Herrn Armstrong in den Medien hierzulande zu vermarkten.
Es drängt sich der Eindruck auf, dass es bestimmten Personen wie Herrn
Gandow weniger um Fakten, sondern vielmehr um Pfründe, Posten und Etats
geht.
Vielfach werden aber bereits aus vergangenen Fehleinschätzungen und
rechtskräftigen
Gerichtsurteilen Konsequenzen gezogen.
Am 4. Dezember vergangenen Jahres stellte das Verwaltungsgericht Berlin
fest,
dass allein die Erwähnung von Scientology im Verfassungsschutzbericht
2002
rechtswidrig war. Die Berliner Verfassungsschutzbehörde hatte bereits im
August 2003 die Scientology-Beobachtung offiziell eingestellt. In bedeutenden
demokratischen Staaten wurde die Religionseigenschaft von Scientology und
obendrein
die Gemeinnützigkeit der Kirche von den obersten Berichten oder den
zuständigen
Behörden offiziell anerkannt. Neben englischsprachigen Ländern wie
den
Vereinigten Staaten, Kanada oder Australien, zählen dazu Schweden,
Südafrika,
Italien und Holland. Seit Jahren widmet sich unsere Gemeinschaft religiö
sen
und humanitären Aufgaben und dabei insbesondere mit Nachdruck dem
größten
Problem unserer heutigen Gesellschaft: dem Drogenproblem. Hier führen wir
eine breit angelegte Aufklärungskampagne durch, um gerade Jugendlichen
und
damit die zukünftigen Generationen vor dem Drogenelend und dem damit
verbundenen
Verfall menschlicher Beziehungen zu bewahren. In diesem Zusammenhang soll auch
nicht unerwähnt bleiben, dass das betroffene Scientology-Mitglied aus
Berlin
für seinen James-Bond-Anfall auf der Autobahn kirchenintern zur
Verantwortung
gezogen wurde und ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der Anti-Drogenkampagne
leistete.
Georg Stoffel
Scientology Kirche
Deutschland, München
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